Durch einen sehr glücklichen Zufall lernten wir im April 2012 Sabine und deren Tochter Lea auf einem Inkontinenz-Wochenende in Trier kennen.
Auf die Frage was die Kinder so als Hobby machen, hörten wir zum ersten Mal das Wort "Schnellfahrrollstuhl" und waren begeistert von den tollen Erfolgen die Lea in diesem Sport bereits erreicht hat.
Sehr interessiert meldeten wir uns kurzentschlossen noch am gleichen Tag für den "Schnupperlehrgang von Gudrun und Heini Köberle" in Köln, an.
Dort angekommen erwartete uns eine bunte Manschaft aus interessierten "Frischlingen", hochmotivierten Einsteigern und bereits erfahrenen Athleten. Allen voran Gudrun und Heini Köberle, die uns freundlich und kompetent auffingen und unsere doch sehr kleine Tochter Julia tatsächlich in einen solchen "Rennrollstuhl" gesetzt haben.
Nach den ersten zittrigen Metern fielen schon hier und da die Worte: "...tolle lange Arme...hohe Armfrequenz....!"
Und die flinke Julia schien in Ihrem Element zu sein......
Da Julia sehr klein, leicht und hoch gelähmt ist, war es schwierig einen passenden Rennrollstuhl überhaupt zu finden - aber Heini und Gudrun gaben uns freundlicherweise nach dem Lehrgang ein Testmodell mit nach Hause mit dem wir dann verschiedene Sitzpositionen, Rad-/Reifenkombinationen ausprobieren konnten.
Das "Rennrolli-fahren" und das tolle Team um und mit Fam. Köberle hat uns und Julia super viel Spaß gemacht - zumal Julia sogar den beliebten Wanderpokal bekommen hatte, da Sie zum Zeitpunkt des Lehrgangs Geburtstag hatte.
Wieder heimgekehrt vom echt tollen Lehrgang, gingen wir auch umgehend die ersten "Trainingseinheiten" an:
Diese bestanden erst mal darin, dass wir Eltern die komplexe und präzise Technik eines Schnellfahrrollstuhls verstehen, einstellen und reparieren lernten - "Learning by doing" hieß da die Devise.
Das dankenderweise von der Fam. Köberle geliehene Material passte Julia leider trotz vieler Anstrengungen und Änderungen nicht wirklich denn in Julias "Größe" gab es keine erreichbaren Alternativen.
Die Probleme waren viel vielfältig:
- es gab ( in Deutschland ) keine der speziellen Rennhandschuhe in Ihrer Größe
- die Lenkmechanik/Kurveneinschlag des Rennrollstuhls war kaum nachzustellen
- der Rennrollstuhl im allgemeinen viel zu klein ( Julias Füße schliffen teilweise über den Boden )
Trotzdem trainierten wir immer wieder vor der Haustüre hin und her....und hin und her......und wieder her und wieder hin.....
Dank dem anhaltenden Kontakt mit Sabine und Lea hatten wir im Juli zum ersten Mal die Chance zusammen mit den "Profis" am Olympiastützpunkt Hermann-Neuberger-Sportschule zu trainieren.
An besagtem Ort trainieren z.B. Lea ( mehrmalige Juniorenmeisterin ) und David ( mehrmaliger Juniorenweltmeister ) mehrfach in der Woche unter professioneller Aufsicht des Landestrainers Wolfgang Blöchle.
Julia, nach wie vor mit Material unterwegs was den Erfolg einer tatsächlichen Trainingsmaßnahme nicht wiederspiegeln kann, blieb tapfer und fühlte sich, so wie wir Eltern ebenso, sehr wohl in "Saarbrigge".
Julia überstand dann Ende 2012 noch ein große ( geplante ) OP und schon war das Jahr 2012 vorüber - und Julia trotz ausbleibender Fortschritte in "ihrem" Sport immer noch tapfer und "heiß".
Unser Dank geht als Erstes an Sabine + Lea, denn ohne "Euch" hätten wir den Sport und die tolle Gemeinschaft niemals kennen gelernt - DANKE !
Ebenso geht ein dickes Dankeschön an Gudrun und Heini Köberle für die Unterstützung - DANKE dass Ihr immer an Julia geglaubt habt !
Nicht zu vergessen unseren fleißigen Wolfgang Blöchle, der Landestrainer am OSP Saarbrücken: DANKE für die nette und unkomplizierte Aufnahme in das Team. DANKE dafür dass Du Julia ( und die anderen Athleten ) dahin gebracht hast wo Sie jetzt sind - wir wissen Deine stetige und erfolgreiche Arbeit sehr zu schätzen !